St. Apollonia Kirche Missian

In Missian gab es wahrscheinlich schon in sehr alter Zeit eine Kirche, die erstmals zu Beginn des 15. Jahrhunderts urkundlich erwähnt wird. Die kleine Kirche, weit sichtbar auf einem Weinhügel in Missian erbaut, wird im Jahre 1415 dem Hl. Zeno geweiht. Die gotische Kirche wurde 75 Jahre später umgebaut und diente als Vorgängerbau der heutigen Kirche. Erst nach dem Neubau 1840 -1843 gilt die Hl. Apollonia als Hauptpatronin, St. Zeno gilt nunmehr als Nebenpatron. Nach dem Umbau blieben im spätgotischen Baubestand der Turm mit Spitzbogenfenstern, eine Rundbogentür im Parterre, Teile der Grundmauern und die von außen ersichtliche Chormauer erhalten. Die Hauptfassadengestaltung mit flachen Pilastern, wuchtigen Giebeln und die kleinen Mosaiks oberhalb des Kirchenportals widerspiegeln den damaligen volksnahen Trend.

Die gesamte Innenansicht ergibt ein harmonisches Bild. Die Flachkuppeln im Chor und im Langhaus schmücken verschiedene Deckengemälde. Der Hauptaltar im Barockstil mit Rundsäulen und verkröpftem Gebälk wird von Heiligenstatuen getragen. Links ist Papst Urban zu sehen und rechts Bischof Zeno, der damalige Schutzpatron. Das heutige Altarbild fügt sich in die Altarszene ein und verkörpert das Martyrium der Hl. Apollonia. Die Seitenaltäre kommen aus der Herz Jesu Kirche in Innsbruck und die Steingussfigur aus der alten Dominikanerkirche in Bozen. Das Wundmalkreuz wird noch heute mit zahlreichen Blicken gewürdigt, ob seines Ausdruckes von blutigem  Schmerz und ewigem Leid.

Im Jahr 2006 wurde ein neuer Volksaltar errichtet, er wurde vom Künstler Gasser Markus aus Brixen gestaltet. Der Altar besteht aus Lindenholz, seine Farben beziehen sich auf die Farben des Hochaltars.

Pfarrlich gehört die Fraktion Missian zur Pfarrei St. Pauls. Die Seelsorgestelle war aber nicht immer besetzt und meist waren es pensionierte Pfarrer oder Professoren, die hier ihren Lebensabend verbrachten und sich zugleich der kleinen Seelsorgegemeinde widmeten. Letzter Kurat in Missian war Simon Knoll (bis 1992).

Notiz:
Die Kirche ist meist geschlossen; wer die Kirche besichtigen möchte, kann beim Mesner Peter Kofler einen Termin vereinbaren (Tel. 0471/633331).